Warum ich gerne aktiv in meinem Ortsverein mitarbeite? In meiner Familie gab es niemanden, der einen höheren Schulabschluss erlangt hatte. Die Großväter waren Schlosser und Polizeibeamte, deren Kinder waren Bäcker, und meine Mutter war Hotelangestellte. Auf diese Weise war sie übrigens nach Bad Ems gekommen und hatte hier meinen Vater kennengelernt. Den Mut hatten meine Eltern nicht, ihre Kinder aufs Gymnasium zu schicken, zumal das zur Zeit meines Bruders noch Schulgeld kostete, das konnten sie sich nicht leisten. Aufs Gymnasium kamen in der Regel nur die Kinder der „ besseren Leute“, z. B. Arztkinder, eben Kinder aus Akademikerfamilien. Ich habe nach der Schule eine Ausbildung absolviert und hatte Glück, bei der Emser Kreisverwaltung in der Abteilung „Kasse“ arbeiten zu dürfen. Irgendwann hörte ich vom Bundesausbildungsförderungsgesetz. Dieses Gesetz war von der SPD in die Wege geleitet worden, und dahinter steckte der Gedanke: Alle sollen studieren können, nicht nur die Kinder aus betuchten Familien. Alle Menschen sollen von den Steuergeldern, die an die Universitäten gehen, profitieren, und die Studenten aus ärmeren Familie sollen finanziell unterstützt werden.
Ich bekam „Bafög“ und konnte studieren! Und nicht nur das, ich wurde sogar von einer SPD-Stiftung finanziell und auch mit Rat und Tat unterstützt: der Walter-Kolb-Stiftung in Frankfurt am Main. Walter Kolb war nach dem Krieg Oberbürgermeister in Frankfurt am Main.
Meiner Partei verdanke ich, dass ich studieren durfte, und dafür bin ich dankbar!
Die SPD steht für Solidarität und Gerechtigkeit!
Angelika Hille